
mit dem kopf über den Wolken
Doch die Wurzeln tief im boden


Die Wurzeln
der Sinneschule
Von Jedem und Allem. Zusammen.
Erfahrung ist nicht das, was einem geschieht.
Erfahrung ist das, was man aus dem macht,
was einem geschieht.
Aldous Huxley
Wie oft berührst Du eine Tastatur?
Wie oft ein menschliches Gegenüber?
Seit 15 Jahren arbeite ich als selbstständige Fotografin für Redaktionen, Unternehmen und Agenturen.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir Studenten und Professoren während des Studiums an der damaligen Akademie für Fotografie München (später FH Status) diskutierten, ob sich die digitale Fotografie im professionellen Bereich durchsetzen würde. Es ging schneller, als wir alle dachten.
So viele Vorteile auch dadurch entstanden, es ging auch so vieles verloren.
Als ich mit der Canon AE1 meines Vaters begann, musste ich eine Situation genau beobachten, um auch ja im richtigen Moment auszulösen. Die Zeit, bis ich manuell - also mit meinem Daumen - den Film für eine nächste Aufnahme weiter transportiert hatte, erlaubte keine 20 Bilder/Sekunde im Raw Format. Ich schulte meine Wahrnehmung auf das was vor mir, hinter mir und um mich herum geschah. Insbesondere auf meinen frühen Reisen durch Afrika (hauptsächlich Burundi ) und Asien. Dort lernte ich ebenso das haushalten mit meinem Filmmaterial.
Später, als ich dann auch irgendwann digital arbeitete, verspürte ich immer mehr den Drang fotografisch "mehr mitzunehmen"- sicherheitshalber. Hier noch eine zusätzliche Perspektive, da noch Hoch -und Querformat, da einfach draufhalten und dort noch ein extra shoot. Und zack, waren Unmengen an Daten zusammen. Diese Daten mussten gesichert werden und diese wiederum erneut gesichert.
Das wahllose Knipsen führte zum Daten Spektakel. Das Daten Spektakel zur endlosen Sicherungsschleife.
Der vermeintliche Sicherheitsgedanke zum endlosen Zeitverschleiss und all das führte zu einer stetigen Hetze.
Und schon war ich drin und rannte mit. Wohin?
Der eingeschlagene Weg (eher eine Autobahn!) führte abseits von klarem Bewusstsein, hinzu einer unklaren Haltung meiner Selbst. Meine geschulte, fokussierte Wahrnehmung nutze sich nach und nach ab und ging im Sumpf der Beliebigkeit unter.
Dann rauchte wieder eine Festplatte ab. Weg. Alles weg. Als wäre nichts geschehen. Völlig Substanzlos.
Meine Ordner mit den einsortierten Negativen, samt Kontaktbögen, liegen nach über 30 Jahren noch immer sicher und ohne jeglichen Schaden in meinem Schrank.
Zuviel. Zu schnell. Ohne Wurzeln.
Geht es uns nicht allen, all zu oft so?
Die Flut von Eindrücken und Reizen, von Dingen und Zeug, in diesem schnellen, grellen Leben; das Verschwimmen der Grenzen auf sämtlichen Ebenen (vom Dorf zur Globalisierungs, vom Brief zum Tweet, von Adam+Eva zu Divers, vom regionalen Glauben zum Synkretismus...), sowie der Ozean an Möglichkeiten der uns Tag täglich dargeboten wird - all das, lastet auf uns und wird zu einer immer schwerwiegenderen Bürde.
Ein Zuviel von allem bringt uns in die Resignation, lässt uns passiv zurück.
Wir halten durch, beißen die Zähne zusammen (- wozu nochmal?).
Wir sind fast allzeit erschöpft und haben kaum mehr Kraft.
Wir verschleissen unseren Körper und unsere Willenskraft, machen uns zu einer wirtschaftlichen Resource: dem Menschen.
Wie ist es möglich da eine eigene Haltung zu entwickeln? Wir fühlen uns oft allein, leer und in einem tiefen Tal.
Die Entwicklung der Fotografie und die veränderte visuelle Wahrnehmung, ist für mich nur ein Beispiel.
Wir benötigen wieder ein Leben mit Substanz, mit tiefen Wurzeln, um uns festzuhalten und gehalten zu werden.
Um Stürmen standzuhalten und das zu speichern was uns nährt. Um den eigenen Standpunkt zu kennen und um uns verbunden zu fühlen - und vor allem, um uns in uns zu Hause zu fühlen.
Denn wie Theodor Adorno schon sagte:
Es gibt kein richtiges Leben im Falschen.
Wir - das ist kein Einzelner. Wir benötigen Verbundenheit dringender denn je. Erst durch Kooperation, wie es uns 'die Natur' (dazu gehören wir ja auch!) zeigt, im respektvoller Umgang mit Allem und Jedem, in der Erfahrung und der Wertschätzung unserer individuellen Qualitäten, kann ein Gleichgewicht, eine Harmonie entstehen (griech. ἁρμονία: ‘Verbindung, Bund, passendes Verhältnis, Übereinstimmung, Einklang, Melodie’). Ein funktionierendes Ökosystem. Wie wäre die Welt, wenn jeder Mensch das tun könnte für was er brennt? Wenn jeder Mensch überhaupt wüsste für was er brennt?
In den unterschiedlichsten Konzepten, Fachgebieten, Lehren und Studien fand ich Puzzlestücke, die für mich Sinn ergaben. Die allerdings noch nie in Zusammenhang gesetzt wurden. Und doch passten sie wie eine Einheit zusammen.
Im Herbst 2019 war es dann soweit.
Mit der Sinnesschule möchte ich weg von allem Fragmentierten und hin zur Ganzheitlichkeit. Denn wir sind weder abgetrennt noch isoliert. Wir sind Ganz. Wir sind verbunden.
Durch den Blick des Adler können wir eine neue Perspektive einnehmen, auf uns selbst sowie unsere Umwelt.
Die Sinnesschule möchte zusammenführen, verschmelzen - ganzheitliche Prozesse initiieren. Möchte Impulse setzen, Mut machen, Vertrauen schüren, zusammenbringen, Menschen von sich selbst begeistern und erfahrbar machen, wie sehrsehrsehr doch jeder einzelne mit seinen individuellen Qualitäten dringend gebraucht wird.
Und natürlich möchte ich aufzeigen wie schön es ist, sich auf die Reise zum eigenen Ich zu begeben.
Fühl Dich willkommen und nimm Verbindung auf!
Wer ich bin?
Die, die ich sein möchte.
Ich bin neugierig. Ich bin eine bewusst atmende Frau, Mutter, Wahrhaftigkeitssuchende, Fotografin, Kräuterfrau, Reisebegleiterin, Impulsgeberin, Heilkräuterkundige, Eisbadende, Gärtnerin, Verschmelzerin, Öko Trainerin, Träumerin, Wildnisliebende, Geschichten Erzählerin, Erdenhüterin, Playfighterin, Fallschirmspringerin, LBV-Naturkinder Gruppenleiterin, Erfinderin, Wildnisköchin, Trommlerin, Forscherin, Verbundenheitssuchende, Anleiterin von Drum Circles, Gründerin der Sinnesschule
- eine Wurzelgebende.
Ich liebe meine Familie, Abenteuer, Wind in den Haaren, Regentropfen auf der Haut,
den Duft blühendender Zitronenbäume, laue Sommerabende, Lachtränen, Überraschungen, Nähe, den Frühling, den Geruch nasser Erde, gute Gespräche am Feuer, das Summen der Bienen unter einer blühenden Linde, neue Begegnungen mit jeglichen Wesen, echte Musik, Zwiebeln und Oliven, Spontanität, das endlose Türkis des Ozeans, satten Bass, Sonnenarme auf meiner Haut,
mit geschlossenen Augen zu Schaukeln und so vieles mehr. Denn das Leben klingt wunderschön.
Ich staune und lerne jeden Tag dazu.
Ich bin dankbar.
Für jede Begegnung in meinem Leben.
Danke Leben!
Sabine, von der Sinnesschule

